Hundeschule für Köln

Ein Bericht aus Köln über unsere Hundeschule, nachdem wir bei der Erziehung einer sechseinhalb Jahre alten Schäferhündin geholfen hatten.

Vor dem Aufenthalt in unserer Hundeschule hatte das stresserfüllte Leben nicht nur bei den Menschen seine Spuren hinterlassen...

Der Brief aus Köln an unsere Hundeschule:

C. Sch. und J. Sch.

Schäferhund aus Köln

 

Sehr geehrte Familie Lütjohann,

zunächst erstmal ein großes DANKE für Ihre Arbeit mit unserer kleinen Chaotin, die uns – ohne Ihre Hilfe – auch heute noch so manche Nerven kosten und uns permanent auf der Nase herumtanzen würde. All das wäre ohne Ihre Arbeit auch heute noch der Alltag.

Jetzt aber zu unserer Geschichte: Vor ca. 5 Jahren wollte Frauchen einen mittelgroßen, kurzhaarigen Mischling aus dem Tierheim adoptieren. Aus diesen Vorgaben wurde sodann Gucci, unsere langhaarige Deutsche Schäferhündin, die zuvor noch keinerlei Sozialisierung mit Menschen und Hunden erfahren hatte. Gucci ist heute knapp 7 Jahre alt.

Vieles wurde probiert, viele verschiedene gut gemeinte Beschäftigungen gab es täglich, viel Geld wurde zum Fenster herausgeschmissen, doch Gucci zerrte, beschützte und pöbelte weiter. Quasi jeden Tag wurde Frauchen also daran erinnert, dass sie sich mit ihrem ersten Hund einen richtigen „Problemfall“ ins Haus geholt hatte, dem sie gar nicht gewachsen war.

Zu allem Überfluss holte sich Frauchen dann auch noch ein Herrchen für Gucci mit ins Boot und wir drei zogen kurz darauf in unsere erste eigene, große Hundehütte nach Köln. Hier wurden die Probleme, die vorher im kleinen Dorf gar nicht so schlimm erschienen, plötzlich riesengroß. Gerade im Hinblick auf die Leinenpflicht, die hier sehr streng umgesetzt wird, gab es mit Gucci große Probleme.

Auch hatten wir mehrere Zwischenfälle aufgrund ihres Schutztriebes, sodass sie angeleint mehrmals fremde Menschen „stellte“. Die Krönung war ein Autounfall mit mehr als 3000€ Schaden, den sie während eines Jagdausflugs, verursachte. Zum Glück gibt es Haftpflichtversicherungen!

Dies sind die extremsten Vorfälle, die wir mit Gucci vor dem Besuch bei Ihnen erlebt haben, doch viel belastender, da ständig präsent, sind eigentlich die alltäglichen Dinge, die „nicht liefen“. Jede Hundebegegnung, egal ob mit oder ohne Leine, war problematisch, da wir nie wussten, ob sie sich im nächsten Moment beißen würden. In Guccis Augen war Frauchen immer das „Riesenbaby“, das es zu beschützen galt. Daher war es nicht möglich, andere Hunde in Guccis Anwesenheit zu streicheln oder sich mit ihnen zu beschäftigen.

Kein Spaziergang war von entspannter Natur, da er immer durch Guccis lautstarke Geräusche („Quietschen“) begleitet wurde...

...und sie – quasi jedem Menschen – ständig irgendwelche Blätter, Stöcke oder Müll vor die Füße legte. Aufgrund der Geräusche konnten wir uns also in der Öffentlichkeit nur eingeschränkt bewegen, da diese beim Verlassen oder beim Ortswechsel (z.B. Aussteigen aus der Bahn) sehr peinlich, laut und unerträglich waren.

Dieses stresserfüllte Leben hinterließ jedoch nicht nur bei uns seine Spuren. Auch an Guccis Körper konnte man diese Belastung deutlich sehen, da sie in den ganzen Jahren nie mehr als 28 kg auf die Waage brachte und daran konnten auch kein neues Futter oder besondere Medikamente etwas ändern. (Idealgewicht liegt bei ca. 33kg)

Nachdem wir Gucci bei Ihnen in „Erziehungsurlaub“ gegeben haben und wir selber eine ausführliche Theorieeinheit erhalten haben, genossen wir die ausführliche und sehr intensive Betreuung in Einzelstunden durch Ramona Lütjohann. Bis heute können wir uns mit allen Fragen an Sie alle wenden.

Doch was hat der Erziehungsurlaub nun eigentlich gebracht? Sehr viel!

Wir haben nun endlich einen entspannten Hund, der die „Chef-Rolle“ an uns Menschen abgegeben hat. Dadurch haben wir nun auch mehr Vertrauen in unseren Hund. Dieses Vertrauen gibt Gucci im Gegenzug auch zurück. Trotz Kaninchenplage auf den Kölner Wiesen bleibt Gucci auch ohne Leine ruhig und begibt sich nicht auf Beutezug. Hundebegegnungen laufen nun viel zivilisierter ab, lediglich bei aufdringlichen Welpen müssen wir immer noch aufpassen, da Gucci diese einfach nicht leiden kann.

Es ist traumhaft, ohne Rückenschmerzen, gemeinsam mit ihr die Natur zu genießen und ohne dabei mit ihrem „Stöckchen-Tick“ belästigt zu werden.

Diesen hat sie abgelegt. Endlich beschäftigt sie sich auch mit hundetypischen Dingen, wie z.B. einfach mal „durch die Gegend schnüffeln“. Wir genießen, zu sehen, wie freundlich sie mit allen Menschen und besonders Kindern umgeht und niemanden mehr beschützen muss. Sicherlich gehören ihre Geräusche genauso zu ihr, wie Schwanz und Kopf, doch ist das „Quietschen“ definitiv weniger und erträglicher geworden, da Gucci viel schneller wieder „runterkommt“ sprich entspannter ist. Dies zeigt sich auch in einem stabilen Körpergewicht von ca. 33 – 34 kg.

Klar ist trotzdem, dass die vergangenen Jahre, in denen alles falsch gelaufen ist, weder bei Gucci noch bei uns aus dem Gedächtnis verschwunden sind. Wir dürfen also in keiner Weise nachlässig werden, da Gucci ansonsten sofort ins alte Muster zurückfallen würde. Hier sind also unsere Rudelführerqualitäten, die wir in Theorieeinweisung und Einzelstunden gelernt haben, gefragt!

Abschließend können wir den Erziehungsurlaub in der Hundeschule Lütjohann nur als vollen Erfolg bewerten. Wären wir bloß 4 Jahre früher darauf aufmerksam geworden, dann hätten wir uns und vor allem auch Gucci viel Stress und Mühe ersparen können!

Vielen Dank an das ganze Team!

Beste Grüße aus Köln von Frauchen und Herrchen mit Gucci

Portrait einer blonden Frau mit kurzen Haaren.

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